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                            APT offline verwenden


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                               Jason Gunthorpe

                              <jgg@debian.org>

                               Version 2.4.14

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Copyright © 1999 Jason Gunthorpe

Lizenzhinweis

    »APT« und dieses Dokument sind freie Software. Sie können sie unter den
    Bedingungen der GNU General Public License, wie sie von der Free Software
    Foundation veröffentlicht wird; entweder Version 2 der Lizenz oder
    (optional) jeder neueren Version weitergeben und/oder verändern.

    Siehe für weitere Details auf Debian-Systemen die Datei /usr/share/
    common-licenses/GPL, die die vollständige Lizenz enthält.

Zusammenfassung

Dieses Dokument beschreibt, wie APT in einer Umgebung ohne Netzwerk, speziell
einem »Turnschuhnetzwerk«, an die Durchführung von Upgrades herangeht.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

    1.1. Übersicht

2. APT auf beiden Maschinen benutzen

    2.1. Übersicht
    2.2. Die Konfigurationsdatei

3. APT und Wget benutzen

    3.1. Übersicht
    3.2. Betrieb

Kapitel 1. Einleitung

Inhaltsverzeichnis

1.1. Übersicht

1.1. Übersicht

    Normalerweise benötigt APT direkten Zugang zu einem Debian-Archiv,
    entweder von einem lokalen Medium oder über ein Netz. Eine andere häufige
    Beanstandung ist, dass eine Debian-Maschine an einer langsamen Anbindung,
    wie einem Modem, hängt und eine andere Maschine eine sehr schnelle
    Verbindung hat, sie jedoch physisch fern sind.

    Die Lösung dazu besteht darin, große Wechselmedien, wie eine Zip-Platte
    oder eine SuperDisk zu benutzen. Diese Platten sind nicht groß genug, um
    ein ganzes Debian-Archiv zu speichern, können aber leicht eine Untermenge
    aufnehmen, die für die meisten Benutzer groß genug ist. Die Idee besteht
    darin, APT zu benutzen, um eine Liste benötigter Pakete zu generieren und
    diese dann mit einer anderen Maschine mit guter Verbindung auf die Platte
    herunterzuladen. Es ist sogar möglich, eine andere Debian-Maschine mit
    APT oder ein komplett unterschiedliches Betriebssystem und ein
    Download-Werkzeug wie Wget zu benutzen. Nennen wir die Maschine, die die
    Pakete herunterlädt ferner Rechner und die mit der schlechten oder
    fehlenden Verbindung Zielrechner.

    Dies wird durch kreatives Manipulieren der APT-Konfigurationsdatei
    erreicht. Die wesentliche Voraussetzung besteht darin, APT mitzuteilen,
    dass es für seine Archivdateien auf einer Platte nachsieht. Beachten Sie,
    dass diese Platte mit einem Dateisystem formatiert sein sollte, das mit
    langen Dateinamen umgehen kann, so wie ext2, fat32 oder vfat.

Kapitel 2. APT auf beiden Maschinen benutzen

Inhaltsverzeichnis

2.1. Übersicht
2.2. Die Konfigurationsdatei

2.1. Übersicht

    Ein verfügbares APT auf beiden Maschinen stellt die einfachste
    Konfiguration dar. Die Grundidee besteht darin, eine Kopie der
    Statusdatei auf der Platte abzulegen und die Maschine in der Ferne zu
    benutzen, um die neusten Paketdateien herunterzuladen und zu entscheiden,
    welche Pakete heruntergeladen werden. Die Plattenverzeichnisstruktur
    sollte so aussehen:

      /Platte/
        Archive/
           partial/
        lists/
           partial/
        status
        sources.list
        apt.conf

2.2. Die Konfigurationsdatei

    Die Konfigurationsdatei sollte APT mitteilen, dass es seine Dateien auf
    der Platte speichert und obendrein die Konfigurationsdateien auf der
    Platte benutzt. Die »sources.list« sollte genau die Sites enthalten, die
    Sie auf der fernen Maschine benutzen möchten und die Statusdatei sollte
    eine Kopie von /var/lib/dpkg/status vom Zielrechner sein. Bitte beachten
    Sie, falls Sie lokale Archive benutzen, dass Sie »copy«-URIs benutzen
    müssen. Die Syntax entspricht der von »file«-URIs.

    apt.conf muss die nötigen Informationen enthalten, damit APT die Platte
    benutzt:

     APT
     {
       /* Dies ist nicht nötig, falls die beiden Maschinen die gleiche
          Architektur haben. Es teilt dem fernen APT mit, welche Architektur die
          Zielmaschine hat */
       Architecture "i386";

       Get::Download-Only "true";
     };

     Dir
     {
       /* Die Platte für Statusinformationen benutzen und die Statusdatei von der
          Vorgabe /var/lib/dpkg umleiten */
       State "/disc/";
       State::status "status";

       // Programmzwischenspeicher werden lokal gespeichert
       Cache::archives "/disc/archives/";
       Cache "/tmp/";

       // Ort der Quellenliste.
       Etc "/disc/";
     };

    Weitere Details finden sich in der apt.conf-Handbuchseite und der
    Musterkonfigurationsdatei in /usr/share/doc/apt/examples/apt.conf.

    Das Erste, was auf der Zielmaschine getan werden muss, ist das Einhängen
    der Platte und das Kopieren von /var/lib/dpkg/status dorthin. Sie werden
    außerdem die in der Übersicht umrissenen Verzeichnisse archives/partial/
    und lists/partial/ erstellen müssen. Dann bringen Sie die Platte zu der
    fernen Maschine und konfigurieren Sie die »sources.list«. Führen Sie das
    folgende auf der fernen Maschine aus:

     # export APT_CONFIG="/disc/apt.conf"
     # apt-get update
     [ APT lädt die Paketdateien herunter ]
     # apt-get dist-upgrade
     [ APT lädt all die Pakete herunter, die die Zielmaschine benötigt, um ein
       Upgrade durchzuführen ]

    Der Befehl »dist-upgrade« kann durch alle anderen Standard-APT-Befehle
    ersetzt werden, insbesondere »dselect-upgrade«. Sie können sogar eine
    APT-Oberfläche, wie dselect, benutzen. Jedoch stellt dies ein Problem
    dar, Ihre Auswahl zurück an den lokalen Rechner zu kommunizieren.

    Nun enthält die Platte alle Indexdateien und Archive, die nötig sind, um
    ein Upgrade der Zielmaschine durchzuführen. Bringen Sie die Platte zurück
    und starten Sie:

      # export APT_CONFIG="/Platte/apt.conf"
      # apt-get check
      [ APT erstellt eine lokale Kopie der Zwischenspeicherdateien ]
      # apt-get --no-d -o dir::state::status=/var/lib/dpkg/status dist-upgrade
      [ Oder irgendeinen anderen APT-Befehl ]

    Es ist für ordentliches Funktionieren notwendig, die Statusdatei erneut
    als die lokale anzugeben. Dies ist sehr wichtig!

    Wenn Sie Dselect benutzen, können Sie die sehr riskante Aktion
    durchführen, disc/status auf /var/lib/dpkg/status zu kopieren, so dass
    die von Ihnen auf der fernen Maschine gemachte Auswahl aktualisiert wird.
    Es wird in höchstem Maße empfohlen, dass Leute nur auf der lokalen
    Maschine Auswahlen treffen – aber dies könnte manchmal unmöglich sein.
    Kopieren Sie die Statusdatei NICHT, falls Dpkg oder APT in der
    Zwischenzeit benutzt wurden!

Kapitel 3. APT und Wget benutzen

Inhaltsverzeichnis

3.1. Übersicht
3.2. Betrieb

3.1. Übersicht

    wget ist ein beliebtes und portierbares Herunterladewerkzeug, das auf
    nahezu jeder Maschine laufen kann. Anders als die Methode oben wird
    hierfür benötigt, dass die Debian-Maschine bereits eine Liste verfügbarer
    Pakete hat.

    Die Grundidee besteht darin, eine Platte zu erzeugen, die nur die
    heruntergeladenen Archivdateien von der fernen Site enthält. Dies wird
    durch Benutzen der Option »--print-uris« von Apt-get und dem
    anschließenden Erstellen eines Wget-Skripts getan, das dann die Pakete
    tatsächlich herunterlädt.

3.2. Betrieb

    Anders als bei der vorherigen Technik werden keine speziellen
    Konfigurationsdateien benötigt. Es werden lediglich die
    Standard-APT-Befehle benutzt, um die Dateiliste zu erstellen.

     # apt-get dist-upgrade
     [ Antworten Sie »nein« auf gestellte Fragen; stellen Sie sicher, dass Sie
     mit den Aktionen zufrieden sind ]
     # apt-get -qq --print-uris dist-upgrade > uris
     # awk '{print "wget -O " $2 " " $1}' < uris > /Platte/wget-script

    Es könnte auch jeder andere Befehl neben »dist-upgrade« hier benutzt
    werden, einschließlich »upgrade«.

    Die Datei /Platte/wget-script wird nun eine Liste der Wget-Befehle
    enthalten, um die erforderlichen Archive herunterzuladen. Dieses Skript
    sollte mit dem aktuellen Verzeichnis als Platteneinhängepunkt ausgeführt
    werden, so dass die Ausgabe auf die Platte gespeichert wird.

    Die Maschine in der Ferne würde etwas wie das folgende tun

      # cd /Platte
      # sh -x ./wget-script
      [ warten … ]

    Sobald die Archive heruntergeladen und die Platte zur Debian-Maschine
    zurückgekehrt ist, kann die Installation durch Benutzung von

      # apt-get -o dir::cache::archives="/Platte/" dist-upgrade

    fortfahren, wodurch die bereits auf der Platte heruntergeladenen Archive
    benutzt werden.

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